Maske gleich Lockdown- ImPuls Brandenburg e.V. fordert: Kultur muss offen bleiben!

Veröffentlicht am: 14. Oktober 2022

Als Verband für die Akteur:innen der Bereiche Soziokultur, Popularmusik und Festivals mit den darunter subsumierten Clubs, Spielstätten und Veranstalter:innen, sehen wir den Auswirkungen des Infektionsschutzgesetzes angespannt entgegen.

Einige Politiker:innen haben es schon öffentlich („Schließungen in der Kultur verhindern“) betont: Kultur muss offen bleiben. Und das so lange wie möglich ohne Einschränkungen und inklusive der Spielstätten- und Clubkultur.

Eine Maskenpflicht bedeutet faktisch einen Lockdown für die Spielstätten und Clubs.

Nicht nur, dass eine Maskenpflicht nicht angemessen zu überwachen ist. Die Gäste finden mit der Maske einfach nicht die Kultur, die sie wünschen und bleiben aus. Zu dieser Kultur gehört u.a. der Verzehr von Getränken, welcher aber auch zum wirtschaftlichen Überleben der Veranstalter:innen beiträgt. Und zu dieser Kultur gehört auch wildes Tanzen und/oder Knutschen. Mit Maske schwerlich vorstellbar.

Als Alternative scheinen uns Tests, im Vergleich zur Maskenpflicht oder Schließung, als die momentan einzig vorstellbare Lösung. Gute Erfahrungen wurden diesbzgl. u.a. in Österreich mit PCR- Gurgeltests gemacht. Diese sind dort flächendeckend und preiswert z.B. in Supermärkten verfügbar.

Die Kontrolle testbezogener Zugangsbeschränkungen sind auch für Einrichtungen ohne weitreichende Türkontrollen das kleinere Übel, im Gegensatz zu z.B. einer Durchsetzung der Maskenpflicht oder gar der Schließung der Einrichtung. Mehrkosten fallen trotzdem an und einige Besucher:innen werden sicherlich abgeschreckt, insbesondere wenn sie für die Tests bezahlen müssen. Insofern braucht es hier Hilfen von Bund und Ländern.

Die eventuell zu beschließenden Infektionsschutzmaßnahmen müssen geeignet, erforderlich und verhältnismäßig sein. Laut vieler Wissenschaftler:innen und Gesundheitsverwaltungen geht es in dieser Phase nicht mehr darum, jede einzelne Infektion zu verhindern, sondern vor allem um Schutz vulnerabler Gruppen. Diesen Schutzgedanken tragen wir selbstverständlich mit. Aber diese Gruppen zählen in der Regel nicht zum Publikum bei unseren Konzert- und Tanzveranstaltungen.

Für Mitglieder unseres Verbandes, für den Großteil unserer Szene geht es nach den Krisen der letzten Monate und Jahre schlicht und einfach um die pure Existenz. Bisher wurde das Überleben auch durch die staatlichen Hilfen gesichert. Aber es zeichnet sich ab, dass der sich aktuell darstellende Wegfall unterstützender Maßnahmen zu einem weitreichenden Niedergang im Bereich von Soziokultur, Popularmusik und Festivals mit den dazugehörigen Strukturen und Akteur:innen der Spielstätten- und Clubkultur führen wird. Außerdem wird die Umsetzung bestimmter Infektionsschutzmaßnahmen zu einem Verhalten führen, welches den damit angestrebten Zielen nicht dienen wird und zusätzliche Probleme und Belastungen erzeugt. Wir erwarten mehr Klagen und Regelverstöße und beim Publikum den Rückgriff auf den guten alten Partykeller – ganz ohne irgendwelche Corona- Regeln.

Stehen Sie ein für Kunst- und Gewerbefreiheit. Sichern Sie die Existenz der vorhandenen Strukturen.

Für die Soziokultur, Popularmusik und Festivalszene mit ihrer Spielstätten- und Clubkultur heißt das:

  • Tests statt Maske und Abstand garantieren
  • Tests müssen kostenlos und verfügbar sein

Unsere Prioritäten:

  • Ein verlässlicher Betrieb
  • Unterstützung in dieser schwierigen Zeit durch das Land, insbesondere bei einer Schädigung des Geschäftsbetriebs durch eine Maskenpflicht
  • Keine Einschränkung der Spielstätten- und Clubkultur als bloßes Symbol politischen Handelns mit zweifelhaften Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Corona- Krise

Der Vorstand und Geschäftsstelle von ImPuls Brandenburg e.V.

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